Warum ich Hundepsychologin werden wollte, ist schnell erklärt:
- Ich wollte meinem Wissen und meiner Erfahrung fundierte Kenntnisse hinzufügen und
- weil mein „Opa“ ein großartiger Veterinär war mit einem faszinierenden Verständnis für die Psyche der Tiere. Er erkannte in mir „das gewisse Etwas“ und förderte mich in diese Richtung gehend. Leider konnte er nicht mehr miterleben, dass ich mein Studium wirklich durchgezogen habe.
- Eines Tages kam der Anruf vom Verein, dass leider ein Hund äußerst Verhaltensgestört war und so nicht mehr vermittelt werden kann...
Seither lebt er bei meinem Mann und mir.
Er ist nicht der Hund den wir uns vorgestellt hatten, aber immerhin ein Hund.
Trotz jahrelanger Erfahrung und Wissen um die gängigen Verhaltensauffälligkeiten von Tierschutzhunden, war dieser Hund mir ein Rätsel. Wir hatten 2 Hundetrainer, die uns auch nicht helfen konnten. Sein Problem lag auf einer psychischen Ebene und das kann nicht trainiert
werden. Durch mein Studium habe ich die Schattenseiten einer falschen oder fehlenden Prägung und Sozialisierung kennengelernt und wir haben erfahren: Unser Zigeuner hat ein „Deprivationssyndrom“ und leidet unter Angst-Aggression. (Rubrik: „Schlaumeier“).
Ich kann nur sagen: Nach Jahren harter Arbeit, intensivem Training mit Desensibilisierung und Gegenkonditionierung haben wir mittlerweile einen Hund, der sich von uns überall anfassen lässt, mit dem man spielen kann, der sich einfach zu 90% normal benimmt! Diese letzten 10% sind und bleiben irreversibel, aber wir können alle gut damit leben. Darum habe ich ihn und seinen Therapieweg auch zum Thema meiner Abschlussarbeit gemacht.
„Wie entsteht Angst-Aggression, und wie kann sie therapiert werden?“